„Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles.“

Was bedeutet eine Anlage in Gold verglichen mit anderen Anlageformen?

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Gold zu kaufen? Ist eine Anlage in Goldmünzen oder Goldbarren sinnvoller?

Erfahren Sie, nachfolgend viel Wissenswertes rund um das beliebte Edelmetall:

Das außergewöhnliche Metall

Faszination seit 7.000 Jahren

Aufzeichnungen zufolge wurde Gold erstmals vor etwa 7.000 Jahren als Schmuck und als Tauschmittel eingesetzt, in vielen Kulturen auch als Gottesgeschenk verstanden und für rituelle Objekte genutzt.

Bei den Inkas durfte nur der König Goldschmuck tragen, weil er als direkter Abkomme der Sonne gesehen wurde. Bei den alten Ägyptern war Gold den Pharaonen und Priestern vorbehalten. In der Antike wurde es häufig als „Tränen der Sonne“ oder als „Fleisch und Blut der Götter“ bezeichnet, erfährt man beispielsweise bei der Münze Österreich.

 

Die ersten Goldmünzen wurden vom lydischen König Krösus im Jahre 550 vor Christus geprägt. Im alten Rom wurden die ersten Münzen aus reinem Gold etwa 500 Jahre v. Chr. geprägt. Edelmetalle waren weit mehr als tausend Jahre ein gängiges Zahlungsmittel bei Römern, Griechen und auch in fernöstlichen Kulturen. Auch in der Zahntechnik wird Gold bereits seit rund 3.000 Jahren genutzt. Die Geschichte des Papiergeldes dagegen begann vergleichsweise sehr spät, etwa 1300 nach Christi Geburt.

 

Besondere Eigenschaften

Ein chemisches Element mit dem Elementsymbol AU und der Ordnungszahl 79“. Das ist die nüchterne Bezeichnung für Gold. Das „AU“ leitet sich vom lateinischen „Aurum“ ab. Gold gehört zu den so genannten Schwermetallen, weist als solches eine sehr hohe Dichte auf, lässt sich leicht bearbeiten und es ist außerordentlich dehnbar. Gold setzt keinen Rost an und besitzt eine ausgezeichnete elektrische Leitfähigkeit. Gold wird nicht matt und läuft nicht an.

 

Gold verhält sich ausgesprochen laugen- und säureresistent. Nur Königswasser, eine Mischung aus Salz- und Salpetersäure und die Halogene Chlor, Brom und Jod, sowie Natriumcyanid lösen Gold auf.

Der Schmelzpunkt von 1.063 Grad Celsius und seine hohe chemische Beständigkeit machen es nahezu unzerstörbar, somit ist praktisch alles jemals geförderte Gold noch vorhanden.

Ein uralter Traum der Menschheit war es, dieses Edelmetall künstlich herstellen zu wollen. Das Opus Magnum ist ein Begriff aus der mittelalterlichen Alchemie, der sich auf die erfolgreiche Umwandlung von unedlen Stoffen wie z.B. Blei in Gold bezieht. Mit Hilfe des Steines der Weisen erhoffte man sich, Gold zu produzieren – bislang vergblich.

 

Weltweite Goldvorräte

Die im Laufe der Geschichte geförderte Menge an Gold kann logischerweise nur geschätzt werden. Sie liegt nach Expertenmeinung derzeit um die 180.000 Tonnen. Dies klingt nach einer großen Menge, dem ist aber nicht unbedingt so. Die Münze Österreich hat ein paar Vergleiche zur Hand:

- Würde man die gesamte weltweite Goldmenge zu einem Würfel aus purem Gold schmelzen, hätte er eine Kantenlänge von etwa 21 Metern.

- Eine einzige Tonne Gold entspricht einem Würfel mit einer Kantenlänge von 37 cm.

- Die Stahlproduktion einer einzigen Stunde entspricht dem gesamten Gold, das in der Menschheitsgeschichte zu Tage gefördert wurde.

- Im Vergleich zur Goldförderung der letzten Jahre (jeweils um 3.000 Tonnen) wird pro Jahr ca. eine Milliarde Tonnen Braunkohle gefördert. Im Jahr 2015 betrug die weltweite Goldförderung 3.100 Tonnen. Die bedeutendsten Goldfördernationen waren die Volksrepublik China (450t), Australien (278t), Russland (252t), die USA (214t) und

Kanada (153t), deren Anteil an der Weltförderung sich zusammen auf 43,5% belief.

 

Gold weiterhin Währungsreserve

In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts wurde die Golddeckung im Zuge der Abschaffung des Bretton-Woods-Systems aufgehoben. Die Zentralbanken erhielten von ihren Regierungen die Erlaubnis, Gold auf dem freien Markt zu handeln und die Wechselkurse, die bis dahin fixiert gewesen waren, wurden dem Markt überlassen. Etwa 30.000 Tonnen Gold werden von den internationalen Notenbanken gehalten, geschätzte 90.000 Tonnen sind zu Schmuck verarbeitet, 18.000 Tonnen sind in Kunstgegenständen enthalten und knapp 40.000 Tonnen befinden sich – meist in Form von Barren und Anlagemünzen – in Privatbesitz. Der Goldmarkt ist von dauerhaft steigender Nachfrage und einem natürlich begrenzten Angebot gekennzeichnet: Die Minenproduktion hat in vielen Ländern ihren Höhepunkt bereits überschritten. Die Nachfrage hingegen wächst: Der steigende Wohlstand in vielen Schwellenländern und das zunehmende Bedürfnis nach krisensicheren Vermögenswerten sind wesentliche Triebkräfte.

 

Gold behält Kaufkraft

Dass Gold trotz aller Krisen auch über Jahrhunderte seine Kaufkraft behielt, ist weitgehend unbestritten. Es kursieren verschiedenste Vergleiche, die man natürlich durch einen gewissen „Grobfilter“ sehen muss. So konnte man beispielsweise dem Alten Testament zufolge im 6. Jahrhundert vor Christus im alten Babylon für eine Unze Gold 350 Laib Brot erwerben. Auch heute noch erhält man dafür in etwa den gleichen Gegenwert. Oder: Der Preis für eine Unze Gold entspricht heute etwa dem Preis für einen Maßanzug. Der Gegenwert einer Unze Gold entsprach im alten Rom dem Preis einer Toga. Als Besitzer von Gold kann man auch sicher sein, dass die bestehende Menge an Gold nicht über kurze Zeit inflationär ausgedehnt werden kann. Die Gesamtmenge an Gold wuchs historisch gesehen etwa mit der Wirtschaftsleistung.

 

Schwankungen im Anlagebereich

Stabile Wertanlage schließt nicht aus, dass kurz- und mittelfristig mit deutlichen Schwankungen beim Goldpreis zu rechnen ist. Dass Gold extrem volatil wäre, lässt sich allerdings bei einem Vergleich der Schwankungsbreite von Gold mit anderen Anlageklassen nicht belegen. Dies bestätigt auch eine Studie des World Gold Council. So war die Schwankungsbreite von Gold während der letzten 20 Jahre deutlich geringer als die von Öl, von anderen Edelmetallen, dem GSCI Rohstoffindex oder auch den meisten Aktienindizes. Nichtsdestotrotz ist gerade bei kurzen Anlagehorizonten diese Schwankung jedenfalls zu berücksichtigen und nicht zu unterschätzen. Gold ist eine seriöse, langfristige Wertanlage und bewährt sich nicht nur in Zeiten von Hyperinflation oder Bankenkrisen. Seine historische Bedeutung, in Verbindung mit seiner geringen Angebotsmenge, macht den Kauf von Gold zu einer beliebten Absicherungsstrategie vor steigenden Inflationsraten. Aber Gold gilt wie für alle anderen Anlageinstrumente:> Man soll nie alle Eier in einen Korb legen.

 

Verantwortungsbewusste Produktion

Der Fokus des Bankhauses Schelhammer & Schattera liegt auf dem Angebot ethisch-nachhaltiger Bankdienstleistungen. Insofern wird darauf geachtet, dass nur von jenen Produzenten von Goldbarren und Münzen Waren bezogen werden, die gewährleisten, dass der Abbau verantwortungsbewusst gegenüber Mensch und Umwelt betrieben wird. Dies ist durch den Ankauf der Münzen und Barren von der Münze Österreich sichergestellt.

 

"Geheimtipp“ für privaten Münzhandel

Neben seiner starken Marktstellung als Anbieter ethisch-nachhaltiger Geldanlage-Produkte hat sich das Bankhaus Schelhammer & Schattera seit vielen Jahren auch als Handelsplatz für Gold und andere Edelmetalle für private Anleger etabliert. Schelhammer & Schattera verfügt über ein eigenes Beratungscenter mit speziell ausgebildeten Mitarbeitern. Münze Österreich Chef Gerhard Starsich: „Meiner Meinung nach hat Schelhammer & Schattera für den Münz- und Goldhandel die beste Location in ganz Wien."

6 Fakten über Gold

Die kleinsten erhältlichen Goldbarren wiegen lediglich 1 Gramm. Goldbarren sind in fast jeder Größe erhältlich. Besonders beim Kauf kleinerer Mengen muss allerdings mit einem relativ hohen Aufschlag („Agio“) auf den Marktwert gerechnet werden.

 

Gold gilt allgemein als Inflations-resistent und beständig. Es behält auch in Krisenzeiten seine Kaufkraft, und Gold verringert das Gesamtrisiko eines Portfolios. Goldreserven sollte man durch den

wiederholten Kauf kleiner Mengen über einen längeren Zeitraum aufbauen, so lassen sich Kursschwankungen am besten ausgleichen.

 

Experten empfehlen einen geschickten Mix aus Goldmünzen und Goldbarren. Münzen bieten ein hohes Maß an Flexibilität undVerwertbarkeit, es können bei Bedarf jederzeit Teilmengen verkauft

werden. Münzen wie der Wiener Philharmoniker sind durch ihre Prägung, ihre markante Randform und den Nennwert gleichsam mit einem Echtheitszertifikat ausgestattet. Man bekommt dafür weltweit

sofort bares Geld.

 

Das Bankhaus Schelhammer & Schattera bietet Goldmünzen mit einem Gewicht von 1/25 Unze bis 1 Unze an; Goldbarren von1 Gramm bis 1 Kilo. – Generell gilt: Je größer das Stück, umsogünstiger ist der Preis je Gramm. Gold kann man auch in einemSchließfach im Bankhaus Schelhammer & Schattera aufbewahrenlassen. Zur Orientierung: 100 Kilogramm Gold passen in eine Schuhschachtel.

 

Goldmünzen werden von vielen Staaten geprägt und beziehen sich auf einen bestimmten Nennwert in Landeswährung. Die Höhe dieses Nennwertes ist allerdings weitgehend bedeutungslos: Wichtig ist der Goldgehalt. Die Wiener Philharmoniker aus Gold und Silber sind Bullionmünzen mit dem höchst möglichen Feingehalt von 999,9 in Gold und 999 in Silber und deshalb besonders wertvoll.

 

„Bullionmünze“ ist der internationale Begriff für eine Münze aus Feingold oder einem anderen Edelmetall, die zur Anlage verwendet wird. Sie weist höchste Feinheit auf und wird in der internationalen Einheit der Unze (1 Troy-Unze = 31,1034768 Gramm) gehandelt. Besteht eine Münze nicht aus reinem Gold mit einer Feinheit von 999/1000, wiegt die Münze entsprechend mehr als

31.103 Gramm. Alle Bullionmünzen sind auch gesetzliche Zahlungsmittel und können z.B. beim Bankhaus Schelhammer & Schattera zum tagesaktuellen Marktpreis wieder verkauft werden.

Gold im Lauf der Jahrmilliarden

Gold! - Kein Metall übt solch eine Faszination auf den Menschen aus wie das glänzende Edelmetall. Seit tausenden von Jahren dient Gold als Schmuck, Tausch- und Zahlungsmittel sowie seit einigen Jahrzenten als Geldanlage. Zudem ranken sich um das seltene Metall zahlreiche Mythen und Geschichten. In einer dreiteiligen Serie stellen wir Ihnen alles Wissenswerte zu dem begehrten Rohstoff vor. Im ersten Teil klären wir wo der Ursprung des Goldes liegt, was es so besonders macht und wie es der Mensch für sich entdeckt hat.

Nicht irdischen Ursprungs

Es hört sich nahezu unglaublich an: Gold ist älter als die Erde. Wissenschaftler vermuten, dass der Ursprung des Edelmetalls und einiger anderer schwerer Elemente auf eine vor vielen Milliarden Jahren stattgefundene Kollision zweier Neutronensterne zurückzuführen ist. Neutronensterne sind trotz eines geringen Durchmessers von etwa 10 bis 20 km extrem kompakt und massereich – ungefähr doppelt so schwer wie die Sonne. Laut einer Modellrechnung entstehen bei einer Kollision zweier solcher Sterne kurzfristige Temperaturspitzen von bis zu 100 Milliarden Grad Celsius. Dieses kosmische Phänomen ist dafür verantwortlich, dass beispielsweise Elemente wie Gold, Titan und Uran entstehen und in den Weltraum geschleudert werden. Eine so entstandene Staubwolke verdichtete sich im Lauf der Zeit zu einem neuen Planeten – z.B. die Erde – und schloss das Gold ein. Damit Gold in den oberen Gesteinsschichten der Erde zu finden ist, ist aber noch ein anderer Prozess notwendig. Die im Erdinneren herrschenden hohen Temperaturen erhitzen mancherorts das Grundwasser und lassen es verdampfen. In diesem Wasserdampf sind Goldatome gelöst. Der Dampf kühlt sich in oberen Gesteinsschichten wieder ab und die Goldatome lagern sich ab und kristallisieren. Je nach Menge bilden sich im Laufe von Millionen von Jahren mehr oder weniger große Goldvorkommen.

Besondere Eigenschaften

Gold zählt zu den Schwer- und Edelmetallen. Im Periodensystem ist Gold in der 1. Nebengruppe, auch als Kupfergruppe bekannt, zu finden. Das zugehörige Elementsymbol lautet AU, was sich aus dem lateinischen Begriff für Gold – Aurum – ableitet. Gold verfügt über einige sehr interessante chemische und physikalische Eigenschaften. So weist das Edelmetall eine hohe Dichte auf, ist sehr weich, hat einen niedrigen Schmelzpunkt (1.064 Grad Celsius) und lässt sich daher gut bearbeiten. Vor allem seine Dehnbarkeit ist einzigartig – Gold kann auf extrem dünne Folien von ca. 100 bis 1.000 Atomlagen ausgerollt werden. Zudem ist es sehr widerstandsfähig, setzt keinen Rost an und wird nicht matt. Selbst Säuren und Laugen können dem Metall kaum etwas anhaben. Lediglich das sogenannte Königswasser, ein Gemisch aus Salz- und Salpetersäure, kann Gold auflösen. Die hohe Beständigkeit sorgt auch dafür, dass nahezu alles bis dato geförderte Gold noch vorhanden ist.

Vom Schmuck bis zur Geldanlage

Gold weckte schon sehr früh in der Menschheitsgeschichte Begehrlichkeiten. Grabfunde in Mesopotamien belegen, dass der seltene Rohstoff bereits 4.600 v. Chr. zu Schmuck verarbeitet wurde. Die alten Ägypter gehörten zu den ersten, die Gold professionell unter Tage abbauten – bereits 2.600 v. Chr. existierten in Nubien Goldminen. Rund 1.500 Jahre später wurde das gelbe Metall in China als Zahlungsmittel verwendet. Die ersten Goldmünzen wurden um 550 v.Chr. unter dem sprichwörtlich reichen lydischen König Krösus geprägt. Von dort breitete sich Gold als Zahlungsmittel über den Mittelmeerraum aus. Bis heute hat Gold nichts an seiner Faszination verloren. Zwar ist es heutzutage kein offizielles Zahlungsmittel mehr, aber in den letzten Jahrzehnten hat es sich immer mehr als Wertanlage etabliert. Die beliebteste Goldmünze der Welt mit einem Marktanteil von rund 30 % ist derzeit der Krügerrand. Der Name der Münze, welche 1967 zum ersten Mal geprägt wurde, leitet sich aus dem Namen des südafrikanischen Politikers Paul Kruger und der Währung Südafrikas, dem Rand, ab. Obwohl physisches Gold als Wertanlage nach wie vor gefragt ist, können Anleger heute anhand zahlreicher Anlageprodukte an der Preisentwicklung des Edelmetalls partizipieren. Da aber auch der Goldpreis starken Schwankungen unterliegen kann, sollten Anleger breit diversifizieren und nur einen Teil ihres Vermögens auf diese eine Anlageklasse setzen.

Was bewegt den Goldpreis?

Gold gilt als äußerst wertstabil. Trotz zahlreicher Kriege, Krisen und Währungsreformen blieb die Kaufkraft des Edelmetalls über die letzten Jahrtausende nahezu unverändert. So konnte man angeblich im alten Babylon, 600 v. Chr., für eine Unze Gold ungefähr gleich viel Laib Brot kaufen wie heute. Nichtsdestotrotz unterliegt auch Gold kurz- bis mittelfristig teils heftigen Preisschwankungen. Im zweiten Teil unserer Serie über das faszinierende Edelmetall werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Einflussfaktoren für die Goldpreisentwicklung.

Angebot und Nachfrage

Wie nahezu alle Güter unterliegt auch Gold den Gesetzen von Angebot und Nachfrage. Das heißt bei einer steigenden Nachfrage steigt der Preis und umgekehrt. Das Angebot von Gold ist im wahrsten Sinne des Wortes recht überschaubar. So entspricht die im Lauf der Geschichte geförderte Goldmenge von rund 180.000 Tonnen einem Würfel mit einer Kantenlänge von gerademal 21 Metern. Dies ist ungefähr die Menge Stahl, die heute pro Stunde produziert wird. Im Vergleich dazu werden pro Jahr derzeit rund 3.200 Tonnen Gold weltweit gefördert. Der größte Nachfrager von Gold ist die Schmuckindustrie. Berechnungen nach ist sie für rund 50 % der weltweiten Käufe verantwortlich. Vor allem im asiatischen Raum ist das Interesse an dem Edelmetall ungebrochen. Jahrelang war Indien der größte Goldimporteuer, denn Goldschmuck ist dort ein beliebtes Hochzeitsgeschenk. Dies hatte zur Folge, dass der Goldpreis zu Beginn der Hochzeitssaison zeitweise nach oben ausschlug. Inzwischen hat allerdings China Indien als größten Goldkäufer abgelöst. Ein großer Teil der Käufe wird von der chinesischen Zentralbank bestritten. Im Lauf der letzten 15 Jahre haben sich die Bestände auf insgesamt knapp über 1.800 Tonnen verfünffacht. Eine ähnliche Entwicklung ist in Russland zu beobachten – seit 2007 hat das Land seine Goldreserven auf fast 2.000 Tonnen mehr als vervierfacht. Kaum verändert haben sich dagegen die Goldbestände der USA und Deutschland. Nach wie vor verfügen die USA mit 8133 Tonnen vor Deutschland mit 3372 Tonnen über die größten Reserven. Weltweit horten die Notenbanken rund 32.000 Tonnen Gold.

Zinsen und Inflation

Da Gold als Anlageklasse keine Zinsen abwirft, können das aktuelle Zinsniveau sowie die voraussichtliche Entwicklung der Zinsen einen gewissen Einfluss auf den Goldpreis haben. Je höher die Zinsen sind, umso weniger Menschen haben Interesse in das Edelmetall zu investieren. Viele Anleger empfinden in solchen Zeiten Anleihen und Aktien als attraktiver. Befinden sich die Zinsen dagegen auf einem niedrigen Niveau fallen die Opportunitätskosten Gold zu halten geringer aus. Dies hat zur Folge, dass Gold als Anlage an Attraktivität gewinnt. Gold wird auch immer wieder eine besondere Bedeutung in Zeiten einer steigenden Inflation zugesprochen. Da Gold in der Vergangenheit gezeigt hat, dass es extrem wertstabil ist und die Kaufkraft langfristig nahezu unverändert bleibt, liegt der Schluss nahe, dass das Edelmetall die Ersparnisse im Falle einer steigenden Inflation schützt. Ob Gold allerdings auch in Zukunft dieselben Eigenschaften aufweist ist ungewiss.

Krisenwährung

Allgemein gilt Gold auch als Versicherung in Krisenzeiten. 1980 erreichte das Edelmetall einen Höchststand als die Sowjetunion in Afghanistan einmarschierte und der Kalte Krieg wie ein Damoklesschwert über der Welt schwebte. Als der Goldpreis im Jahr 2011 zum ersten Mal die 1.900-US-Dollar-Marke nach oben durchbrach, war die Griechenland-Krise aktuell und der Fortbestand der Europäischen Union wurde von vielen Marktteilnehmern in Frage gestellt. Seitdem sich diese Situation deutlich entspannt hat, ist auch der Goldpreis zurückgegangen. Neben den aktuellen Nachrichten und der geopolitischen Lage spielt vor allem die Stimmung der Anleger eine wichtige Rolle für die Preisentwicklung. Unabhängig davon ob einer der oben genannten Faktoren oder vielleicht ein ganz anderer Punkt verantwortlich für die Entwicklung des Goldpreises ist, Anleger sollten Gold immer als langfristige Investition und als interessante Diversifikationskomponente ihres Portfolios sehen.

Warum und wie in Gold investieren?

„Nicht alle Eier in einen Korb legen!“ lautet eine der bekanntesten Börsenweisheiten. Das heißt, Anleger sollten nicht ihr gesamtes Vermögen in eine Anlageklasse stecken. Um Risiken zu reduzieren und Kursschwankungen einzelner Anlagen möglicherweise auszugleichen sollte ein Portfolio möglichst breit diversifiziert und verschiedene Anlageklassen, wie z.B. Aktien, Anleihen und Immobilien, beinhalten. Erfahren Sie im dritten Teil unserer Serie über Gold, warum das Edelmetall ebenfalls eine interessante Anlageoption sein kann und wie Sie in das seltene Metall investieren können.

Versicherung statt Spekulation

Am 26. September 2011 stand der Goldpreis so hoch wie noch nie: eine Unze des Metalls kostete damals 1920,65 US-Dollar. Heute notiert der Goldpreis deutlich tiefer, bei rund 1.250 US-Dollar. Dieser vermeintlich niedrige Kurs verlockt natürlich auf steigende Preise zu setzen. Doch ob Gold jemals wieder die alten Höchststände erreicht weiß niemand.

Das Gros der Privatanleger, das keine oder nur sehr wenig Tradingerfahrung hat, sollte nicht der Versuchung verfallen auf kurzfristige Preissteigerungen zu spekulieren. Gold sollte vielmehr als Versicherung gegen Wirtschafts- und Währungskrisen gesehen werden – quasi eine Art Brandschutzversicherung für das Depot. Denn langfristig hat Gold seine Kaufkraft nahezu beibehalten, während andere Währungen aufgrund der Inflation Einbußen machen mussten. Gold ist daher auch am ehesten mit einer Währung zu vergleichen. Experten raten rund 5 % bis 10 % des Vermögens in Gold zu investieren.

Metall oder Papier?

Wer in Gold investieren möchte, steht vor der Qual der Wahl, denn es gibt verschiedene Möglichkeiten an der Preisentwicklung des Edelmetalls zu partizipieren. Die älteste und auch noch heute eine der gängigsten Varianten ist der Kauf von physischem Gold – also Münzen oder Barren. Die Maßeinheit einer Münze oder eines Barren ist in der Regel Unzen, wobei eine Unze 31,1034768 Gramm entspricht. Anleger sollten berücksichtigen, dass je nach Stückelung oder Größe ein Aufschlag auf den Materialwert anfällt. Umso kleiner die Münzen bzw. Barren sind umso größer fällt dieser aus. Wer über genügend Kapital verfügt und Gold langfristig als Wertanlage sieht, fährt mit einem großen Barren günstiger. Wer allerdings Gold als Krisenabsicherung für den Worst Case sieht und notfalls damit bezahlen möchte, sollte über eine kleine Stückelung nachdenken. Der Kauf sollte natürlich über eine Bank oder einen seriösen Goldhändler erfolgen.

Besonders faszinierend bzw. reizvoll ist bei der physischen Goldanlage neben dem Anblick des glänzenden Metalls auch die Möglichkeit das Gold anzufassen und an einem x-beliebigen Ort zu verwahren. Allerdings sollten sich Anleger bewusst sein, dass dies meist auch mit Lagerkosten, wie z.B. den Gebühren für ein Bankschließfach oder den Anschaffungskosten eines Tresors für zu Hause, verbunden ist.

Eine Alternative zur physischen Veranlagung ist der Erwerb von börsengehandelte Produkten wie beispielsweise ETFs (Exchange Traded Funds). Der Kauf, der Verkauf und vor allem die Lagerung eines solchen Wertpapiers sind meist leichter abzuwickeln bzw. darzustellen als bei Münzen oder Barren. Ein weiterer Vorteil der ETFs ist, dass schon mit sehr kleinen Beträgen investiert werden kann. Allerdings sind je nach Konstruktion nicht alle ETFs mit physischen Gold hinterlegt, d.h. eine mögliche Auslieferung des Anlagebetrags in Gold ist nicht immer gegeben. Anleger sollten sich zudem über die steuerliche Situation erkundigen, da diese im Vergleich zur Veranlagung in physisches Gold anders sein kann.

Eine interessante Depotbeimischung könnten auch Aktien von Goldminen oder Explorationsgesellschaften sein. Da es für Privatanleger allerdings nur sehr schwer nachzuvollziehen ist wie ergiebig die einzelnen Goldminen sind und wie hoch die Förderkosten sind – ganz zu schweigen von anderen Einflussfaktoren auf das Geschäftsmodell – sollten sie von Investments in Einzelwerte Abstand nehmen. Attraktiver sind daher meist Index-Zertifikate auf einen Goldminenindex. Wichtig ist allerdings, dass ein Investment in Goldaktien nicht gleichzusetzen ist mit einer Anlage in Gold. Die Aktien können sich deutlich volatiler verhalten als der Goldkurs bzw. sich auch komplett von dessen Entwicklung abkoppeln.

Egal ob physisch oder ETF, ein gewisser Goldanteil sollte aus Diversifikationsgründen in keinem Depot fehlen. Allerdings sollten sich Anleger stets vor Augen führen, dass Gold in erster Linie eine Absicherung gegen schlechte Zeiten ist und ein fallender Goldpreis im Grunde eine gute Nachricht ist.

Die besten Tipps für Sammler

Goldmünzen sammeln

Gold ist das begehrteste unter den Edelmetallen. Es ist ein Bestandsgut und kein Konsumgut. Gold dient nicht nur der Vermögensbildung; es besitzt auch einen hohen kulturellen, ästhetischen und emotionalen Wert; deswegen wird von Experten Gold als „Love Trade“ bezeichnet.

Numismatische Münzen und Medaillen

Manche sehen Münzen als reine Wertanlage. Aber Geldwert und ideeller Wert sind kein Widerspruch, im Gegenteil. Der Geldwert einer Sammlermünze hängt nicht am Materialwert, sondern steigt mit seinem Sammlerwert.

Worin unterscheiden sich Medaillen und Münzen?

Münzen besitzen Zahlungskraft; deswegen steht auf jeder Münze ein Nennwert; Medaillen hingegen sind Prägungen ohne Nennwert.

Münzen richtig aufbewahren

Es gibt je nach Geschmack und Vorliebe verschiedene Methoden der Aufbewahrung: Alben, Boxen, Etuis, Kassetten oder Koffer. Wofür auch immer Sie sich entscheiden, bewahren Sie Ihre Sammelstücke münzgerecht auf. Auch sollte man Münzen vor Feuchtigkeit und unreiner Luft schützen. So können sie ihren Wert erhalten. Eine Münze der Prägequalität „Polierte Platte“ sollten Sie niemals aus der Kapsel nehmen.

Pflege: Finger weg

Münzen in hohen Prägequalitäten – Handgehoben oder Polierte Platte – sollte man nie mit bloßen Fingern angreifen, um Fingerabdrücke oder Beschädigung durch Schweiß zu vermeiden. Verwenden Sie einen weichen Handschuh oder eine spezielle Münzpinzette. Zur Reinigung empfiehlt sich ein Ultraschallgerät. Verwenden Sie niemals Silberreinigungsmittel oder ähnliche Substanzen.

Münzen leben

Auch wenn alles getan wird, damit Münzen lange ihren Glanz behalten, Stücke aus Silber oder etwa Kupfer verändern sich mit der Zeit. Profis sehen darin einen Hinweis auf die Echtheit des Metalls. Ein Anlaufen des Metalls über die Jahre sollte daher nicht irritieren und kein Anlass für eine unüberlegte Reinigung der Münzen sein.

Sammelgebiet auswählen

Nachdem es schon seit rund 3.000 Jahren Münzen gibt, ist die Zahl der Sammelgebiete gigantisch. Verschaffen Sie sich, bevor Sie starten, einen Überblick im Internet oder in der Fachliteratur. Beispielsweise können Sie antike Münzen oder Euromünzen sammeln, nach Ländern, Motiven oder Nominalwerten suchen oder sich auf Goldmünzen spezialisieren.

Auf Echtheit achten

Kaufen Sie Münzen möglichst im Fachhandel oder in Banken. Und kaufen Sie vor allem nur dann, wenn Sie Vertrauen zum Verkäufer haben.

Avers und Revers kennen

In der Fachsprache der Numismatik heißt die Vorderseite der Münze Avers – auf ihr findet sich der Nennwert –, die Rückseite Revers.

Erhaltungsgrad beachten

Der Zustand einer Münze ist absolut wichtig für ihren Wert. Eine Münze kann zum Beispiel – je nach Erhaltungsgrad – zwischen 10 und 200 Euro wert sein.

Quelle: Münze Österreich

Prägequalitäten

Eine Münze unterscheidet sich von der anderen nicht nur durch die verwendeten Metalle. Es gibt nicht nur den Unterschied zwischen Gold oder Silber, wie wir etwa beim Wein ja auch mehr Kriterien kennen als rot oder weiß. Die Qualität einer geprägten Münze hängt neben der künstlerischen Güte der Gravurarbeit vor allem vom betriebenen Aufwand in der Aufbereitung der Prägewerkzeuge und der Münzrohlinge ab.

PRÄGEQUALITÄT „NORMALPRÄGUNG“

Die Normalprägung ist, um beim Vergleich mit Wein zu bleiben, unser Haus- oder Tafelwein. Damit bezeichnen wir die Qualität der Kupfermünzen und der ebenfalls im Haus hergestellten Euro- und Cent-Umlaufmünzen. Schon diese Münzen müssen alle Qualitätsprüfungen erfolgreich absolviert haben.

PRÄGEQUALITÄT „HANDGEHOBEN“

Unser Qualitätswein. Präzise Handarbeit und modernste Technik machen ein einfaches Metallplättchen zum Meisterwerk. Unmittelbar nach dem Prägen wird jede Münze genau geprüft und behutsam verpackt.

PRÄGEQUALITÄT „POLIERTE PLATTE/PROOF“

Unser Prädikatswein. Dieses Siegel steht für allerhöchste Prägekunst. Schon allein das Prägewerkzeug durchläuft 22 hochpräzise Arbeitsschritte. Erst dann wird damit die erste Münze geprägt. Das wohlüberlegte Wechselspiel aus polierten, teilmattierten und mattierten Stellen schafft ein besonderes Münzerlebnis. Auch der Münzrohling, die Ronde, hat höchste Ansprüche zu erfüllen. Bevor eine Münze unser Haus verlässt, wird sie bis ins kleinste Detail geprüft.

Quelle: Münze Österreich

Wie eine Münze entsteht

Mehr als reines Handwerk – ein Ort der Kreativität

In der künstlerischen Abteilung der Münze Österreich AG, der Graveurie, entstehen in Kooperation mit den Mitarbeitern des Marketings Ideen und Designs zu den Münzen. Da die Produktion einer Münze sehr aufwändig ist und alle erforderlichen Schritte eine hundertprozentige Perfektion erfordern, dauert es von der Idee bis zur fertigen Münze mitunter bis zu einem Jahr. Die Graveure zeichnen in einem ersten Schritt ihre Entwürfe und formen in Plastilin einen Abdruck für eine Gipsplatte. Dieses Gipsmodell wird mit digitaler Technologie gescannt und im Werkzeugbau für die Herstellung des Prägestempels verwendet. Der Fräser bearbeitet im Anschluss das Werkzeug auf einen Zehntelmillimeter genau.

Exakt geplante Arbeitsabläufe

Das Ausgangsmaterial für Goldmünzen sind Industrie-Goldbarren. Ein einziger Barren wiegt zwischen 7,5 und 12,5 Kilogramm, sein Preis liegt je nach Größe und tagesaktuellem Goldpreis bei rund 300.000 Euro. Bei circa 1.064 °C werden diese Goldbarren und auch die wertvollen Reste von bereits ausgestanzten Ronden geschmolzen und in einen Gusstiegel gefüllt. Die Abwärme des Schmelzofens verwendet die Münze Österreich AG zur Erwärmung des Brauchwassers. Aus dem geschmolzenen Gold werden im nächsten Arbeitsschritt lange Platten gefertigt und zu einem sogenannten „Coil“ aufgerollt. Ein einziger Coil wiegt fast 1.000 Kilogramm.

Aus den Coils werden zunächst Ronden – das sind die noch ungeprägten, also „rohe“ Metallplättchen – gestanzt, die das Ausgangsmaterial für die späteren Münzen sind. Die Bänder werden dazu mit bis zu 200 Tonnen Kraft gewalzt und dann gestanzt. Manche Ronden verlassen ungeprägt das Haus. Rund 35 andere Prägestätten weltweit sind deren Abnehmer.

Präzision in Reinkultur

Sind Ronden und Stempel fertig, beginnt die Prägung. Umlaufmünzen und edle Sammlerstücke werden dabei voneinander getrennt. Zeit ist Geld: Bei der Herstellung der Euro- und Cent-Münzen müssen die einzelnen Arbeitsschritte in rascher Abfolge passieren. Jede der Maschinen prägt daher bis zu 750 Münzen pro Minute. In Papierrollen verpackt werden diese Münzen an die Oesterreichische Nationalbank geliefert. Bei der Herstellung von Gold- und Silbermünzen in Top-Qualität sind Genauigkeit und Reinheit oberstes Gebot – Präzision in Reinkultur. Die Münzen werden von Hand in die Prägemaschine gehoben, einzeln geprüft und mehrfach kontrolliert. Gold, das nach dem Stanzvorgang nicht in Münzform verarbeitet wird, wird erneut eingeschmolzen.

Silbermünzen werden nach demselben System hergestellt, wobei Silber „nur“ bei 961 °C eingeschmolzen wird.

Quelle: Münze Österreich

Gold in Krisenzeiten

Staatsverschuldung

Bei Inflations- oder Schuldenkrisen gilt Gold als Wertanlage erster Wahl. Seit einigen Jahren leiden die Industrienationen unter der höchsten Staatsverschuldung in Friedenszeiten. Das strukturelle Ungleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben, aber auch demografische Veränderungen lassen die Staatsschulden weiter anschwellen und erschweren eine Rückführung der Schuldenstände. Standen die US-Staatsschulden im Jahre 1980 noch bei einer Billion US-Dollar, so wird die 20 Billionen Grenze im Jahre 2017 durchbrochen. Zur Veranschaulichung: Dies würde (bei einem Goldpreis von USD 31.000 je Kilo) einer Goldmenge von knapp 567.000 Tonnen entsprechen, also einem Vielfachen der Menge, die im Laufe der Geschichte gefördert wurde.

Das Zinsniveau

Während die Schulden explodierten, stieg der Zinsdienst nur gering an. Dies liegt daran, dass die Zinsen im Laufe der letzten Jahrzehnte auf Allzeit-Tiefststände gesenkt wurden und die Schuldner die alten Schulden mit immer neuen, niedriger verzinsten Schulden refinanzieren können. Dies bedeutet aber auch, dass steigende Zinsen einen deutlich höheren Zinsdienst ergeben würden. Bei einem Zinsniveau von 5% läge der Zinsdienst in den USA beispielsweise bei 1 Billion USD bzw. bei knapp 40% der heutigen Steuereinnahmen.

Es gibt nur wenige Auswege aus der Schuldenfalle. Einerseits das „Herauswachsen“, andererseits drastische Budgetkürzungen und rigide Sparmaßnahmen bzw. deutlich höhere Steuerquoten oder eine stete Dosis so genannter „finanzieller Repression“. Eines der wichtigsten Ziele der finanziellen Repression ist es, die nominalen Zinssätze niedriger zu halten als die Teuerungsrate (= negative Realzinsen). Dies senkt die Zinsaufwendungen des Staates und trägt zur realen Reduktion der Schuldenlast bei. Des einen Freud’, des anderen Leid: Weltweit verlieren Sparer so ca. 100 Mrd. Euro pro Jahr. Deshalb wird das Zinsniveau vermutlich auf Sicht der nächsten Jahre tief belassen werden und die Realzinsen negativ bzw. sehr niedrig bleiben. Dies ist tendenziell ein klar positives Umfeld für den Goldpreis.

Überschuldung und Inflation

Überschuldung ist oftmals nur die andere Seite der Medaille der Inflation. Auch wenn heutzutage der Begriff „Inflation“ meist als Synonym für steigende Konsumentenpreise verwendet wird, so ist es wichtig, dieser sprachlichen Ungenauigkeit auf den Grund zu gehen. Ursprünglich stammt der Begriff aus dem Lateinischen, „inflare“ bedeutet aufblähen. Konkret deutet der Begriff auf die Ausweitung der Geldmenge hin, was in weiterer Folge meist zu steigenden Konsumentenpreisen – oder auch „Preisinflation“ – führt.

Die heutige Notenbankpolitik betrachtet ein gewisses Maß an Preisinflation als gesund. Von der EZB wird für den Euroraum ein jährlicher Kaufkraftverlust in Höhe von 2% angestrebt. Dabei sollte man sich jedoch vor Augen führen, dass ein Wertverlust von 2% pro Jahr zu einem kumulierten Verlust der Kaufkraft eines Geldbetrages von knapp 50% innerhalb von 20 Jahren führt. Dies ist insbesondere für Sparer relevant, wenn die Realzinsen (also die Differenz zwischen Sparzinsen und Preisinflation) negativ sind und der Kaufkraftverlust mit herkömmlichen Anlagen nicht kompensiert werden kann.

FIAT-Money-System

Besonders einfach ist die Geldmengenausweitung in einem ungedeckten sogenannten FIAT-Money-System durchzuführen. Seit dem Ende des Bretton Woods Abkommens im Jahre 1971 sind praktisch alle Währungen komplett ungedeckt. Zuvor leiteten die Währungen ihren Wert und ihre Kaufkraft von einer – zumindest teilweisen – Deckung durch Gold ab.

Notenbanken erweitern, vereinfacht gesagt, die Geldmenge, indem sie Staatsschulden in Form von Staatsanleihen mit neu geschaffenem Geld ankaufen. Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass das Wachstum der Geldmenge und in weiterer Folge der Konsumentenpreisanstieg in Fiat-Money-Systemen wesentlich höher ist als beispielsweise in goldgedeckten Systemen. Rolnick und Weber stellen in einer breit angelegten Studie fest, dass die durchschnittliche Teuerungsrate in FIAT-Money-Systemen bei 9,17% liegt, innerhalb eines Goldstandards jedoch lediglich bei 1,75%.

Gold behält Kaufkraft

Es gibt viele langfristige Vergleiche, welche belegen, dass Gold trotz aller Krisen auch über Jahrhunderte seine Kaufkraft behielt. So konnte man beispielsweise dem Alten Testament zufolge im 6. Jahrhundert vor Christus im alten Babylon für eine Unze Gold 350 Laib Brot erwerben. Auch heute noch erhält man dafür in etwa den gleichen Gegenwert. Das extremste Beispiel des letzten Jahrhunderts dürfte jedoch die deutsche Hyperinflation 1923 darstellen, während der man mit 500 Gramm Gold ganze Häuserblöcke erwerben konnte. Zwar dürfte das Schreckensgespenst der Hyperinflation in Europa in absehbarer Zukunft kaum wieder auftauchen, das Beispiel verdeutlicht jedoch die hervorragende Eignung des gelben Metalls als Wertaufbewahrungsmittel und die Bedeutung als krisenfester Eckpfeiler einer ausgewogenen Veranlagungsstrategie.

Nikolaus Kopernikus schrieb bereits vor mehr als 500 Jahren in seinem „Memorandum über Geld und Inflation“: „Unter den unzähligen Übeln, welche den Zerfall ganzer Staaten herbeiführen, sind wohl vier als die vornehmlichsten anzusehen: innere Zwietracht, große Sterblichkeit, Unfruchtbarkeit des Bodens und die Verschlechterung der Münze. Die ersten drei liegen so klar zutage, dass sie schwerlich irgendjemand in Abrede stellen wird. Das vierte Übel jedoch, welches von der Münze ausgeht, wird nur von wenigen beachtet, und nur von solchen, welche ernster nachdenken, weil die Staaten allerdings nicht beim ersten Anlauf, sondern ganz allmählich und gleichsam auf unsichtbare Weise dem Untergang anheimfallen.“

Im Lauf der Geschichte hat sich gezeigt, dass sich Gold gerade in widrigen wirtschaftlichen Situationen hervorragend als Fels in der Brandung der Wertanlagen eignet. Gold bleibt Gold, in sicheren und unsicheren Zeiten.

Quelle: Münze Österreich

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